Wieliczka – Stadt des Salzes

Wieliczka, eine Ortschaft mit knapp 50.000 Einwohnern, unweit der Stadt Krakau in einem malerischen Talkessel gelegen, ist vor allem für ihr unter Denkmalsschutz stehendes Salzbergwerk berühmt und gilt als eine der sich am dynamischsten entwickelnden Städte in der Region Kleinpolen. Zur Gemeinde zählen neben der Kreisstadt Wieliczka 29 Kleingemeinden. Der Gemeindevorsteher von Wieliczka – Bürgermeister Artur Kozioł – setzt konsequent das Programm einer ausgeglichenen Entwicklung von Stadt und Gemeinden um, so dass Investitionen im Tourismussektor gefördert werden. Die Anbindung an wichtige Verkehrsknotenpunkte, der Bau einer neuen Autobahn sowie die einmaligen Sehenswürdigkeiten und weitere Investitionen der örtlichen Behörden bewegen viele Menschen, sich hier anzusiedeln.

Die Geschichte von Wieliczka reicht bis ins Mittelalter und ist eng mit dem in Polen ältesten Salzbergwerk verbunden. Über Jahrhunderte hinweg stellte das „Magnum Sal“ (Großes Salz) die Grundlage für den Reichtum des Landes und somit das materielle Fundament zur kulturellen Entwicklung dar – heute ist das Salzbergwerk das beliebteste Ziel für Touristen in ganz Polen. Die lateinische Bezeichnung „Magnum Sal” – Großes Salz –, von der sich der Name der Stadt ableitet, erschien zum ersten Mal in den Jahren 1123 – 1125 in einem Dokument des päpstlichen Gesandten Ägidius. Die Wieliczka vom Fürsten Przemysław II. im Jahre 1290 nach fränkischem Recht zuerkannten Stadtrechte bestätigten die ein Jahr zuvor ausgestellte Gründungsurkunde von Henryk Probus.

Der Legende nach verdankt Wieliczka der heiligen Kinga – der Schutzpatronin der Bergleute und Ehefrau von Boleslaus dem Schamhaften – die Entdeckung der Salzvorkommen. Die ungarische Prinzessin – Tochter von Bela IV. – befahl den Bergleuten, ihren Verlobungsring wieder zu finden, den sie in das ungarische Salzbergwerk in Maramarosz warf. Der Ring gelang auf wundersame Weise samt den Salzvorkommen nach Wieliczka. Nach der Vermählung ordnete die Prinzessin an, an einer bestimmten Stelle einen Schacht zu graben – im ersten daraufhin gewonnenen Salzklumpen befand sich der Verlobungsring.

Der jahrhundertelange Salzabbau gestaltete das gegenwärtige Grubensystem, das sich auf neun Ebenen bis in 327 Meter Tiefe ausweitet. Die unterirdische Stadt durchziehen 300 km Strecke und 3000 Kammern. Für Besucher sind lediglich 3,5 km in einer Tiefe von 64 m bis 135 m zugänglich, die jährlich von mehr als einer Million Touristen beschritten werden. Die Hälfte von ihnen sind Gäste aus aller Welt.



Tagi